Vor ein paar Tagen gab es aber bei der morgendlichen Gassirunde leider so etwas wie einen Aussetzer bei der Zara. Es fand eine Hundebegegnung mit einem frei laufendenLabrador statt. Der Besitzer des Labradors machte keinerlei Anstalten seinen Hund zu sich zu nehmen obwohl ich in 50 m Entfernung bereits bewusst stehen geblieben bin. Zusätzlich streckte die flache Hand aus und rief laut „NEIN“. Für mich hieß es dann zu reagieren und die Situation zu klären. Grundsätzlich sind Begegnungen mit anderen Hunde kein Problem, aber Zara befindet sich gerade in der Läufigkeit.
Die Zara hatte ich an die kurze Leine genommen und versucht sie noch absitzen zu lassen. Keine Chance – der Rüde war sofort da und hat gecheckt, dass Zara läufig ist. Um die Neugier und den Trieb beim Rüden nicht unnötig weiter zu steigern habe ich ihn am Halsband festgehalten. So konnte er nicht ungehindert an ihr herumschnüffeln. Zara verstand die Situation gar nicht was ich da mit dem anderen Hund zu schaffen habe und begann mich anzuspringen. Das bedeutete, dass ich zwei Hunde in Zaum halten musste. Einen Rüden, der gecheckt hat, dass er eine läufige Hündin vor sich hat und meine Zara, die die Situation nicht verstand und überdrehte. Wobei der Fokus auf dem Rüden lag.
Langsam bemühte sich der Labrador Besitzer her. Er meinte nur: „Ach, die ist läufig. Darum ist er hingelaufen.“ Von einem Rückruf hat der Mann wohl noch nichts gehört! Bis der Hund angeleint war hat die Zara die Situation immer weniger verstanden und mich noch massiver angesprungen. Kein Bellen (das ist für sie eh ein Fremdwort), kein Beißen (habe sie weder bei mir noch bei Hunden jemals beißend erlebt) nur ein kamikaze-mäßiges Anspringen mit ausgefahrenen Krallen. Und das hat leider deutliche Spuren hinterlassen.

Während und nach diesem Vorfall war die Zara vollkommen außer Rand und Band. Vollkommen überdreht und gestresst. Gutes Zureden, Ablenkungs- und Beruhigungsversuche brachten überhaupt nichts. Selbst ein Schimpfen und körperliche Dominanz versickerten scheinbar im Nichts. Ich war ziemlich ratlos und ging den Weg weiter.
Als dann eine sympathische Frau mir ihren beiden Dackeln – welche wir vom Sehen sogar kennen – in ca. 50 m Entfernung auf einem uns kreuzenden Weg vorbei ging, meinte Zara wegen der Größe der Hunde vermutlich, dass es Katzen o. ä. sind. Ihr Verhalten war absolut angespannt und erneut aufgebracht. In einer vergleichbaren Art wie sie es eben bei Katze, Eichhörnchen & Co. an den Tag legt. Daraufhin gab es dann einen Rüffel von mir. Es ging einfach nicht mehr.
Zum Glück kamen wir noch in die Nähe der Frau bzw. zu den beiden Dackeln, sodass die Zara die Lage abchecken konnte und erkennen konnte, dass die zwei Hunde keine zu jagenden Wildtiere waren.
Zu Hause desinfizierte ich erst einmal meine Kratzer und machte mir so meine Gedanken über den Vorfall. Zara ist an sich wirklich der liebste Hund. Vielleicht war die Situation so extrem, weil die Hormone bei ihr verrückt spielen und weil sie derzeit wegen der Läufigkeit an der Leine gehen muss und sich daher weniger auspowern kann.
Es wird sicher noch eine Weile dauern und weiterhin spannend bleiben.
Aber hoffentlich mit nicht allzu vielen Aufregern und möglichst verständnissvollen und rücksichtsvollen Hundebesitzern.
Foto: privat
Hallo Rainer, was Du beschreibst ist mittlerweile normal. Besitzer weut weg. Rückruf funktioniert nicht. Unverständnis an der Tagesordnung.
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Hallo Christa,
ja, leider ist das so. Ein derartiges Verhalten ist quasi für ziemlich viele Hundebesitzer Normalität. Wenn es mal anders ist, freue ich mich jedes mal darüber und sage auch ein freundliches „DANKE“.